Die 7. Klassen der Staatlichen Wirtschaftsschule besuchten letzte Woche das Stadtmuseum Deggendorf
„Die Stadt Deggendorf im Mittelalter“ stand im Fokus des Besuchs der 7. Klassen. Unter der fachkundigen Führung der Museumspädagoginnen wurde den Schülerinnen und Schülern ein lebendiger und anschaulicher Einblick in diese historische Epoche der Stadt gegeben.
Zu Beginn des Rundgangs erhielten die Schüler via Kurzfilm einen ersten Überblick über die Entstehungsgeschichte der Stadt: Welche Faktoren waren dafür entscheidend, dass sich Deggendorf von einer kleinen Siedlung zum „Tor in den Bayerischen Wald“ entwickelte? Dabei erfuhren die Zuhörer, welche Bedeutung die Stadt im Kontext der regionalen und überregionalen Geschichte hatte. Besonders wurden das noch erhaltene alte Rathaus und die Stadtmauer hervorgehoben, da diese Gebäude und Relikte der mittelalterlichen Stadtstruktur zur Verteidigung und Ordnung in Deggendorf beitrugen. Die Schüler erfuhren, wie wichtig diese historischen Monumente für das Leben der Deggendorfer im Mittelalter waren und welche Funktion sie auch heute noch in der Wahrnehmung der Stadt einnehmen.
Besonders anschaulich wurde es, als die Schüler die Möglichkeit hatten, in die Rolle der mittelalterlichen Stadtbewohner zu schlüpfen: Sie probierten Gewänder der damaligen Zeit an und nahmen an interaktiven Aufgaben teil, bei denen sie moderne Alltagsgegenstände den mittelalterlichen Funden zuordnen durften oder sich in Gruppen auf die Suche nach Zeugnissen mittelalterlicher Berufe begaben. Diese praktische Herangehensweise machte die Geschichte lebendig und förderte das Interesse der Schüler für das mittelalterliche Leben in ihrer Stadt.
Die Führung endete mit der Besichtigung eines Münzschatzes aus der Zeit des 30-jährigen Krieges und eines Langschwerts. Der Schatz bot einen faszinierenden Einblick in die mittelalterliche Wirtschaft und den Handel. Die Schüler konnten nicht nur die prächtigen Münzen bewundern, sondern erfuhren auch, welche Rolle solche Funde im Rahmen der damaligen Gesellschaft und des städtischen Lebens spielten. Das Langschwert ergänzte das Bild der mittelalterlichen Kriegsführung und verdeutlichte die Bedeutung von Waffenkultur und Schutz in dieser Zeit.
Im Anschluss an die Museumstour machten die Klassen Halt beim Alten Rathaus mit den Schandkugeln und dem Rest der erhaltenen Stadtmauer und reflektierten das vorher Erlebte und Gelernte.
Der Ausflug war für die Schülerinnen und Schüler eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit, die ihr Verständnis für die Geschichte ihrer Stadt vertiefte und ihr Bewusstsein für das kulturelle Erbe Deggendorfs schärfte. Die direkte Auseinandersetzung mit historischen Objekten und Orten half ihnen ein neues und lebendiges Bild ihrer Heimatstadt zu entwickeln.
(StDin M. Rogler-Frankenhuizen und OStR J. Eisenreich)