Dort, wo Sisi und Falko Ikonen sind und gestritten wird, ob Mozart oder Johann Strauß die Stadt musikalisch mehr geprägt hat, dort, wo das Kaffeetrinken zum Weltkulturerbe erklärt wurde, dorthin ging die Abschlussfahrt der beiden Abschlussklassen 10 a und 11 a, nämlich in's schöne Wien.
Begleitet wurden die 36 Schülerinnen und Schüler von den Lehrkräften Reinhold Altmann, Kathrin Grimm und Michael Huber. Das Hauptaugenmerk der Reise lag auf der Erkundung der Hauptstadt Österreichs mit ihren berühmten Sehenswürdigkeiten.
Bei regnerischem Wetter läutete eine Zeitreise die Erkundungstour ein. Mithilfe des "Time Ride", einer 5D-Attraktion, flogen die Schüler mit ihren Lehrern 2000 Jahre rasant in die Vergangenheit zurück und wurden durch atemberaubende 3D- und Spezialeffekte selbst zum Teil der Geschichte. So begleiteten sie eine Patrouille durch das Römerlager, reisten in das mittelalterliche Wien zur Zeit der Pest, flogen mit Tauben über den Stephansdom und nahmen an der Türkenbelagerung im Jahr 1683 teil. Zudem erhielten sie eine persönliche Audienz im Hause Habsburg und trafen auf Kaiser Maximilian I., Maria Theresia, Franz Josef I. und Sisi, von denen sie zahlreiche Details aus dem höfischen Alltag erfuhren. Nach dem Motto "Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate" entwickelte sich das Haus Habsburg durch geschickt arrangierte Vermählungen zu einer der wichtigsten Dynastien Europas. Dank der sich langsam drehenden "Walzermaschine", in die sich die Abschlussschüler begaben, um den Klängen von Johann Strauß zu folgen, dürfte es diesmal ein Leichtes sein, den Wiener Walzer beim Tanzkurs zu erlernen.
Am folgenden Tag wurden bei einem informativen wie auch kurzweiligen Stadtrundgang den Teilnehmern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Zentrum Wiens nähergebracht.
Auf große Zustimmung stieß das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds, denn wer hat schon ein Foto mit sich und George Clooney, Leonardo DiCabrio, Lady Gaga oder Robert Pattinson?! Gefüllt mit turbulenten Achterbahnen, grusligen Geisterbahnen und Attraktionen aller Art ging es zum Wiener Prater. Besonders der wild wackelnde Tagada erfreute sich ungebremster Beliebtheit. Zu fetziger Musik stieg Herr Altmann bei der Fahrt nicht nur zum "Professor" auf, es war für alle, Mitfahrer wie Zuschauer, ein hüpfendes, drehendes und amüsantes Vergnügen.
Mittwochs legten die Wienreisenden laut des Schrittzählers von Lena Mitterdorfer insgesamt 19 Kilometer zurück. Zunächst erlebten die Abschlussfahrer ein "Museum im Museum". In 20 nach Themenschwerpunkten gestalteten Räumen des Kunsthistorischen Museums eröffnete sich eine Welt des Schönen und Geistvollen, Kuriosen und Wunderbaren. Besonders Frau Grimm freute sich auf diesen Besuch, da sie mit ihrer Gruppe von einer guten Schulfreundin durch das Museum geführt wurde.
Mittags ging es zur meistbesuchten Sehenswürdigkeit Österreichs, zu "Franzl und Sissi" nach Schloss Schönbrunn. Die Führung durch die Prunkräume begann in den aus dem 19. Jahrhundert stammenden Wohnräumen des Kaisers Franz Joseph und seiner Gemahlin Elisabeth und verlief durch die Repräsentationsräume und die prachtvollen Appartements, die Maria Theresia bewohnte. Jeder Salon, jeder Saal des Schlosses wusste seine Geschichten zu erzählen. Schnell wurde den Schülern dabei klar, dass die kitschige Verfilmung des Lebens der schöne Prinzessin Sissi kaum mit dem der historischen Sisi übereinstimmt. Nach einem kurzweiligen Besuch des Tierparks in Schloss Schönbrunn ging es zum Zirkus Roncalli. Der Platz vor dem Rathaus wurde in ein buntes Lichtermeer verwandelt, das schon mehr einer Märchenlandschaft glich. Das Programm selbst führte in eine bunte Traumwelt, in der Magier mit Laserstrahlen und Lichtpunkten zauberten oder ein Pferdeflüsterer wundervolle Kunststücke mit seinen Tieren vollbrachte. Faszinierend waren auch die Trapez-Künstler hoch oben in der Manege und die beeindruckenden Kunstturner mit ihren Tüchern. Die Gäste wurden nicht nur von Clowns unterhalten, sondern sie vollzogen auch eine schweizerische "Entschleunigungstherapie" der besonderen Art. Mit dem Wissen, dass sich auch langsam und ohne Stress Weltrekorde im Jonglieren brechen lassen können, gingen sie an diesem Abend beruhigt zu Bett.
Den Höhepunkt der Reise bildete zwar nicht die Schiffskanalrundfahrt durch Wien, jedoch für so manchen der Besuch des Musicals "Mama Mia": In schicker Abendrobe folgte man der Geschichte der jungen Sophie, die, auf der Suche nach sich selbst und ihrer Identität, zu ihrer anstehenden Hochzeit ihre drei möglichen Väter einlädt. Die größten Hits von ABBA - darunter "Dancing Queen", "The Winner Takes It All", "Knowing Me, Kowing You" und "Mamma Mia" - wurden in eine bewegende und zugleich urkomische Geschichte verwoben und sorgten so für einen fröhlichen Musicalabend. Zum Schluss hielt es auch die Lehrer nicht mehr auf den Plätzen und sie motivierten ihre Schüler, sich ihrem Tanz anzuschließen.
Erschöpft, aber gut gelaunt, trat man am nächsten Tag die Rückreise nach Deggendorf an. Nach einem Kurztrip im Shopping-Center G3 wurden die mit Einkaufstüten vollgepackten "Abschlussfahrer" nachmittags von ihren Familien freudig erwartet. Ab Montag beginnt für alle dann wieder der normale Schulalltag und es wird langsam "a bisserl stressig".
Organisator: Reinhold Altmann; Fotos: Michael Huber; Bericht: Kathrin Grimm