Mit dem Probeunterricht, der in dieser Woche an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf stattfindet, ist das Aufnahmeverfahren für die fünfstufige Wirtschaftsschule für das Schuljahr 2022/2023 nahezu abgeschlossen.
Die Schülerinnen und Schüler aus der 5., 6. bzw. 7. Jahrgangsstufe der Mittelschule, die den Schnitt von 2,66 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik nicht geschafft hatten, mussten sich den landeseinheitlichen Aufgaben in den Fächern Deutsch und Mathematik stellen.
Dem Probeunterricht werden dabei die Anforderungen der zuletzt besuchten Jahrgangsstufe unter Berücksichtigung der Anforderungen der Wirtschaftsschule zugrunde gelegt. Als bestanden gilt der Probeunterricht, wenn in den beiden Fächern mindestens die Noten 3 und 4 erreicht werden. Schüler, die ohne Erfolg am Probeunterricht teilgenommen haben, aber in beiden Fächern die Note 4 erreicht haben, werden in die Wirtschaftsschule aufgenommen, wenn die Erziehungsberechtigten dies beantragen.
Auf Grund der geeigneten und bereits angemeldeten Schülerinnen und Schüler geht der Schulleiter der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf, OStD Johann Riedl, davon aus, dass im Schuljahr 2022/2023 eine 6. Klasse und zwei 7. Klassen der vierstufigen Form der Wirtschaftsschule gebildet werden können.
Das heißt, der Zulauf an die Wirtschaftsschule ist weiterhin akzeptabel. Aktuell werden über 420 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Für die Wirtschaftsschule gilt: Neben einer fundierten Allgemeinbildung ist die berufliche Grundbildung ein Kernelement des Bildungsauftrages, die dieser Schulart ein unverwechselbares Profil verleiht. Als berufliche Schule setzt sie dabei im Unterricht eigene Akzente. In einzigartigen schuleigenen Übungsunternehmen vollziehen die Schülerinnen und Schüler möglichst praxisnah die Tätigkeiten kaufmännischer Sachbearbeitung anhand konkreter Geschäftsfälle nach, die das Lernen steuern. Dies ermöglicht nicht nur einen Einblick in die Bedingungen und Denkweisen der modernen Arbeitswelt, sondern vermittelt auch Schlüsselqualifikationen wie vernetztes Denken, fördert ganzheitliches und verantwortliches Handeln sowie Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit. So gründet der Erfolg der Wirtschaftsschule auf dem pädagogischen Anspruch, die Schülerinnen und Schüler durch fächerübergreifendes und handlungsorientiertes Lernen auf die Herausforderungen der privaten und beruflichen Lebenswelt optimal vorzubereiten.
Die Deggendorfer Wirtschaftsschule ist die schülerstärkste Wirtschaftsschule im Regierungsbezirk Niederbayern.
Interessierte Schülerinnen und Schüler haben auch nach dem Probeunterricht noch die Möglichkeit, an die Wirtschaftsschule zu wechseln: Voraussetzung dafür ist, dass im Jahreszeugnis ein Notendurchschnitt von 2,66 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik erreicht oder eine Aufnahmeprüfung für den M-Zug der Mittelschule bestanden wird. Auch Realschüler und Gymnasiasten haben noch bis zum Schuljahresende die Möglichkeit, ihre Schullaufbahnentscheidung zu korrigieren und an die Wirtschaftsschule zu wechseln.
Besonders attraktiv erscheint die Wirtschaftsschule Deggendorf auch im Hinblick auf BerufsschulePLUS – BS+“. So können die Wirtschaftsschulabsolventen nach der mittleren Reife parallel zur Berufsausbildung einen Zusatzunterricht besuchen, der nach drei Jahren zum Fachabitur führt. Dieser Zusatzunterricht wird insbesondere in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik durch Lehrkräfte der Wirtschaftsschule gehalten, d. h. man kennt sich, Eingewöhnungsschwierigkeiten entfallen.
Von G. Grimm, StD
Bildunterschrift: Schulleiter Johann Riedl und Studiendirektor Gerhard Grimm (links) begrüßen die Schüler beim Probeunterunterricht.