Workshop-Tag an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf

Es wurde zugehört, debattiert, diskutiert, abgestimmt. Neben einer Geldprämie war ein Workshop-Tag mit der Süddeutschen Zeitung der Preis für den 1. Platz beim Blattmacher-Wettbewerb" der Süddeutschen Zeitung und des bayerischen Kultusministeriums in der Kategorie Realschule.

Der Zeitplan war straff, aber den Jungredakteuren machte es scheinbar nicht viel aus. „Es war voll cool und wir konnten enorm viel lernen“, so eine sichtlich strahlende Schülerin aus der 7. Klasse.

Fake News über Planspiel „Abschalten oder Ausschalten“ als Dreiteiler präsentiert

Peter Correll von Planspiel Planpolitik war über die Diskussionsfreude und die engagierte Mitarbeit der Deggendorfer sehr begeistert. Dies lag wohl aber auch an der spannenden Einheit zur Frage „Fakt oder Fake?“.

Der Anfang glich einer Unterrichtsstunde. Über ein Bingo wurden zentrale Begriffe zum Journalismus, wie Pressefreiheit, Meinungsfreiheit oder Social Bot, eingeführt und anschließend die Antworten reflektiert. Aber was dann folgte, ist aufgrund der großen Klassengröße im normalen Unterrichtsalltag nur schwer umsetzbar. Es folgte ein äußerst spannendes Planspiel. Wie im richtigen Schauspiel konnten die Jungredakteure als Bürgermeister, Projektleiter oder Polizist in ein Szenario schlüpfen. Das Drehbuch und die Rollenbeschreibungen wurden studiert und die zentralen Rollenmerkmale herausgearbeitet.

Hannes als Bürgermeister moderierte die Sitzung, in der mit viel Engagement, die jeweilige Meinung vertreten wurde. Ziel war es, einen gemeinsamen Konsens zu finden, der durch eine Abstimmung herbeigeführt wurde. Gelebte Demokratie eben! Ja, es war Fake. Anhand von Merkmalen von Fakes wurde anschließend das Ergebnis der Diskussion beleuchtet.

Workshop zur Ethik und Journalismus

Über diese Frage hat sich das Redaktionsteam bisher nur unbewusst ihre Gedanken gemacht. Woher kommt die Nachricht? Stimmt sie oder stimmt sie nicht? Welche Konsequenzen hat die Nachricht? Vor welchen Herausforderungen steht der Journalist? Diese und weitere Fragen erläuterte Sebastian Beck, stellvertretender Ressortleiter der Bayernabteilung (Süddeutsche Zeitung) anhand von tagesaktuellen Nachrichten. Schwierig für den Journalismus ist die Nachrichtenvielfalt durch Social Media. Eine Trennung von Nachricht, Meinung und kommerziellem Interesse wird immer verzehrter. 

Der Workshop brachte auch eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit ethischen Grundsatzfragen mit sich. Welches Bildmaterial ist ethisch vereinbar, darf ich alles zeigen? Deutlich wurde Beck bei der Darstellung der Meinungsfreiheit, die wahrlich „ein Geschenk“ für uns alle ist“. Viele sehen es als selbstverständlich an, was weltweit leider bei weitem nicht überall gilt.“

Ganz wichtig für Journalisten ist, dass „Fakten stimmen und die Bilder echt sein sollen. Die Welt ist leider kompliziert und wenig eindeutig, wodurch Misstrauen bei simplen Geschichten und Lösungen aufkommen soll.“, so Beck am Schluss seiner Ausführungen.

Blattmacher-Kritik

Im dritten und letzten Akt ging es um die „Blattmacher-Kritik“ unserer Schülerzeitung oder genauer gesagt um Gefühle, die beim Leser entstehen. Eine Schülerzeitung darf frech oder aufmüpfig, auch etwas provokant sein. „Das positive Lebensgefühl, die Freude am Lesen habt ihr wahrlich vermittelt.“, so Beck. Mit vielen hilfreichen Tipps für die weitere Schülerzeitungsarbeit verabschiedete sich die SZ von der Deggendorfer Wirtschaftsschule.

hinten v. l. stv. Schulleiter Christian Alt, Sebastian Beck (SZ), FLin Karin Rager, Peter Correll (Planspiel), Silke Harbodt (Nemetschek-Stiftung), Viktoria Spinrad (Journalistin SZ) sitzend StR Stefan Zitzelsberger

hinten v. l. stv. Schulleiter Christian Alt, Sebastian Beck (SZ), FLin Karin Rager, Peter Correll (Planspiel), Silke Harbodt (Nemetschek-Stiftung), Viktoria Spinrad (Journalistin SZ)

sitzend StR Stefan Zitzelsberger