Für die Kaufmännische Berufsschule und die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf bot sich die besondere Gelegenheit, dem Holocaust-Zeitzeugen Ben Lesser beim Erzählen seiner bewegenden Geschichte zuzuhören.
Mehrere Klassen, die Schülersprecher sowie Mitglieder der Werte-Teams beider Schularten nahmen an der digitalen Abendveranstaltung teil.
In einem Online-Meeting mit über 400 Teilnehmenden, organisiert vom Netzwerk DGB Niederbayern, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage sowie der Zachor Holocaust Remembrance Foundation, berichtete Ben Lesser von dem unerträglichen Leid, das er mit seiner Familie während des Naziregimes erlebt hat. Angefangen bei der Zwangsumsiedlung in ein Krakauer Ghetto 1939, über die Flucht nach Ungarn, die Deportation in das KZ Auschwitz-Birkenau, dem zweiwöchigen Todesmarsch nach Buchenwald bis zu seiner Befreiung aus dem KZ Dachau im Jahr 1945. Im Anschluss an seine Überlebensgeschichte hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Seine Erinnerungen hat Ben Lesser zudem in seinem Buch Living a Life that matters niedergeschrieben.
Mit seinen Erzählungen und Antworten aus der schlimmsten Epoche der deutschen Geschichte berührte Ben Lesser alle Zuhörenden.
Im Rahmen der Nachbereitung des Online-Vortrages haben die Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Berufsschule Deggendorf ihre Eindrücke und Gefühle unter anderem mit folgenden Worten beschrieben:
Sie untermauerten ihre Eindrücke mit folgenden Aussagen: „Wir hatten während dieser Erzählungen durchgehend Gänsehaut und haben es auch heute noch, wenn wir daran zurückdenken“, „uns hat Ihre (Ben Lesser) Erzählung sehr bewegt und zum Nachdenken angeregt“ und „wir möchten uns bei Ihnen (Ben Lesser) bedanken, dass Sie uns die Chance gegeben haben, Einblicke in Ihr Leben und in die damalige Zeit zu bekommen.“.
Auf die Frage, wie verhindert werden kann, dass sich so etwas wie der Holocaust wiederholt, antwortete Ben Lesser mit dem Satz: „Instead of hating our differences we should learn to appreciate them“ – lerne die Unterschiede der Menschen zu schätzen, anstatt sie zu hassen.
Diesem Appell können wir uns wirklich nur anschließen.
Lea Vogl, 3. Schülersprecherin & SOR-Courage Coach der Kfm. BS Deggendorf,
Michael Peter, OStR