Pressemitteilung, Donau-Anzeiger vom 28.12.2018
Prävention ist das A und O - Schulsozialpädagogik an den Berufsschulen
„Das Ziel meiner Arbeit ist, über Gruppenangebote die Schüler zu erreichen.
Werteerziehung ist ganz wichtig. Das betrifft beispielswiese den Umgang in der Klasse untereinander, oder bezüglich unterschiedlicher Werte wird ein einheitlicher Nenner aufgezeigt“, erläutert Tuba Pfeilschifter ihre Arbeit.
Tuba Pfeilschifter betreut seit November vier Schulen als Schulsozialpädagogin: die Kaufmännische Berufsschule und Staatliche Wirtschaftsschule in Deggendorf, als Stammschule, und ist auch zuständig für die Berufsschule I sowie die FOS/BOS Deggendorf. „Das ist alles noch im Entstehen; weil das Angebot erst seit September besteht, sind auch noch ganz viele Stellen unbesetzt.“ Immer wieder betont sie die tolle Zusammenarbeit mit den Lehrkräften. „Das geht alles so toll Hand in Hand, weil die Lehrer auch so engagiert sind.“ Diese sind ihre Hauptkollegen, mit denen es einen produktiven Austausch zu den verschiedenen aktuellen Themen gibt. Durch Fragebögen, die an die Schüler verteilt werden, lotet sie den Bedarf bei der Zielgruppe aus. Mittlerweile hat sie einen Infostand installiert, an dem sich die Schüler anonym über diverse Beratungsstellen informieren können. „Leider kann ich die Betroffenen nur beraten und nicht zu den verschiedenen Stellen begleiten.“
Vieles ist noch so neu, dass sie zwar Konzepte erarbeitet, aber die Infrastruktur dazu noch nicht aufgebaut hat. Sie ist derzeit montags bis freitags von 07:30 bis 14:30 Uhr in ihrem Büro in der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf erreichbar. Wie und ob das Angebot für die Berufsschule I und FOS/BOS geändert wird, weiß sie noch nicht. „Die Arbeit der Jugendsozialarbeiter ist schon lange etabliert. Damit können die meisten schon etwas anfangen, aber die Schulsozialpädagogik ist eine Neuerscheinung und für manche noch ein Fremdkörper“, lacht Tuba Pfeilschifter. Sie empfindet das multiprofessionelle Team aus Schulpsychologin, Verbindungslehrer und auch die Zusammenarbeit mit dem Kriseninterventionsteam an ihrer Stammschule als große Bereicherung. Bei ihrer Arbeit wird Prävention großgeschrieben. Darin liegt der Schwerpunkt der Arbeit. Bei Workshops zu Themen wie PC-Spiel-Sucht oder Glücksspielsucht beziehungsweise Mobbing werden externe Anbieter, wie die Polizei, hinzugezogen. „Hier hat das Kultusministerium den Bedarf gut erkannt“, so Tuba Pfeilschifter.
Für die Zukunft sind Elternabende zu bestimmten Themen geplant, über die die Erziehungs-berechtigten informiert werden sollen. „So kann man größere Gruppen über Themen aufklären, für die oft kein Problembewusstsein besteht oder die Eltern der Betroffenen oft nicht wissen, wie sie mit den Problemen umgehen können beziehungsweise an wen sie sich wenden können.“ Viele Eltern wissen nicht, welche Gefahren von den Medien ausgehen. „Zum Cybermobbing möchte ich über die Gefahren, Prävention und auch was mit den Tätern passiert demnächst informieren.“ Die Schüler sollen in Workshops ein Coaching zur Persönlichkeitsentwicklung bekommen. „Wie spreche ich mit meinem Chef, Umgangsformen und auch ein Bewusstsein für gesellschaftliche Grundwerte möchte ich schaffen“, erklärt Tuba Pfeilschifter ihre Arbeit.