25 Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf besuchten am Mittwoch mit ihren Lehrkräften StRin Astrid Schützeneder und StR Daniel Irber den Bayerischen Landtag in München.
Gleich zu Beginn durften sie im Plenarsaal Platz nehmen und erfahren zu welcher Fraktion ihr Sitz zugehörig ist. Laut Bayerischer Verfassung sind 180 Abgeordnete für das Plenum vorgesehen. Durch Überhangmandate sind es seit der letzten Landtagswahl vom 14. Oktober 2018 25 mehr. So viele wie noch nie in der Geschichte.
Während die Klasse den Altersdurchschnitt der Fraktionen mit 46 Jahren sehr gut schätzte, war die Streuung der Antworten bei der Frauenquote deutlicher. Sie beträgt derzeit 26,8 Prozent, da bei der AfD und FDP ein deutlicher Männerüberschuss herrscht.
Den zentralen Sitz hinter dem Sprecherpult gehört nicht wie erwartet dem Bayerischen Ministerpräsidenten, sondern der Hausherrin und neuen Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Markus Söder nimmt seinen Platz auf der vorderen linken Seite - so wie im Bild von einem Schüler in Beschlag genommen - ein.
In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung werden die Sitzungen dennoch immer handschriftlich in Steno mitprotokolliert. Gründe hierfür sind die mangelnden Fähigkeiten der Software, Dialekte, auf die die Abgeordneten Wert legen, zu erfassen und zu verschriftlichen.
Zu den wichtigsten Aufgaben des Landtages gehören die Regierungsbildung, das Kontrollrecht und die Gesetzgebung beispielsweise für die innere Sicherheit oder das Bildungswesen. Erfolgt eine Abstimmung, so kann es zum sogenannten Hammelsprung kommen. Die Abgeordneten geben dann ihre Stimme ab, indem sie durch einen von drei Eingängen den Plenarsaal betreten: Zustimmung, Ablehnung oder Enthaltung.
Bei der anschließenden Führung wurden imponierende Gemälde mit berühmten Staatsmännern und Herrschern von Karl dem Großen bis Napoleon Bonaparte und deren geschichtliche sowie politische Bedeutung vorgestellt. Am meisten beeindruckte das 45 m² große Gemälde „Die Seeschlacht bei Salamis“. In der größten Seeschlacht des Altertums siegten die Griechen 480 vor Christus bei Salamis, gegen die übermächtige Flotte der Perser. Der persische Versuch, Griechenland zu erobern, war dadurch gescheitert. Die Demokratie Athens hatte gesiegt.
Bauherr des Maximilianeums, wie der Landtag ebenso genannt wird, war König Maximilian II. von Bayern. Sein berühmtester Sohn war König Ludwig II. von Bayern, auch bekannt als Märchenkönig und Erbauer von Schloss Neuschwanstein. Ein interessantes Faktum ist, dass der Bayerische Landtag dauerhafter Mieter im Gebäude der gleichnamigen Stiftung Maximilianeum ist.
Nach einem Mittagessen in der Kantine des Landtags und einem kurzweiligen Aufenthalt in der Stadt ging es für die Klasse 10 C wieder zurück nach Deggendorf.
StRin A. Schützeneder und StR D. Irber