Die Abschlussklassen der Staatlichen Wirtschaftsschule waren heuer zu Gast im Theater an der Rott in Eggenfelden, wo der „Hamlet“ gegeben wurde, die wohl meistgespielteste Tragödie William Shakespeares.
Mit diesem großen Stück der Weltliteratur eröffnete das Theater an der Rott zugleich auch seine Spielzeit 2018/2019. „Am Ende sind sie alle tot. Hamlet stirbt als Letzter, er hält seinen Freund Horatio noch vom Selbstmord ab. Einer soll übrig bleiben, die Geschichte vom Drama am dänischen Königshof zu erzählen. Der Vorhang fällt, doch der Applaus, er findet nur spärlich den Weg zur Bühne. Zu gebannt ist das Publikum, als dass es sogleich in frenetischen Jubel ausbrechen möchte. Der kommt, mit etwas Abstand, dann aber doch noch, und zwar gewaltig.“ So notierte die Rezensentin der Passauer Neuen Presse Doris Kessler (08.10.2018) anlässlich der Premiere. Die „Schockstarre“ nach dem Fall des Vorhangs war auch unseren Schülern anzumerken. Überwältigt war man von dem dichten Geschehen, das mehr als zwei Stunden lang die jungen Zuseher mit ihren Begleitlehrkräften in den Bann gezogen hatte. Beeindruckende Schauspieler und eine großartige, konzise Regieleistung schufen einen Theatergenuss, der höchste Anerkennung verdient. „Man sollte ,Hamlet‘ nur machen, wenn man einen Hamlet hat“, sagte Regisseur Markus Steinwender, und damit meinte er Martin Puhl in der Rolle des Titelhelden. Dass man diese Inszenierung als großen Wurf werten darf, ist dem dramaturgischen Esprit von Markus Steinwender zu danken, der auf keine zwanghafte Transponierung ins Hier und Jetzt unserer Zeit angewiesen war, von dem das gewöhnliche Regietheater, zum Leidwesen vieler Theaterliebhaber, infiziert zu sein scheint. Dennoch meinte am Ende ein Schüler etwas keck, dass statt der Pistole ein Degen authentischer zum Stück gepasst hätte.
Übrigens begrüßte zur Überraschung der Theaterbesucher der Regisseur höchstpersönlich die Gäste aus Deggendorf und führte auch ins Werk ein. "Wahnsinn – was für ein Theater!“, meinte Doris Kessler, und sie hat Recht!
Von Matthias Edbauer, OStR