Schulen lieferten sich im Rahmen der „Woche der Begegnungen“ Fußballduelle
Entnommen aus Donauanzeiger vom 24. Oktober 2018
Deggendorf. (ds) Mit Michael Jacksons Hilfssong für Afrika, „We are the world“ aus dem Jahr 1985 begrüßte die Schulband der Kaufmännischen Berufsschule unter Leitung von Bettina Scholz vor kurzem die Gäste in der Dreifachturnhalle des Schulzentrums und gab damit auch das Motto vor für das integrative Fußballturnier im Rahmen der „Woche der Begegnungen“ zusammen mit der Wirtschaftsschule. „Unser Ziel ist es, dass junge Menschen unterschiedlicher Herkunft bei Sport und Spiel zusammenkommen, Teamgeist zeigen und gemeinsam Spaß haben.
Dabei sollen der gemeinsame Austausch und die Freude am Spiel im Vordergrund stehen“, betonte Schulleiter Johann Riedl. „Wir kicken bunt“ stand auf den Plakaten zur Einladung und bunt waren auch die unterschiedlichen Schularten vertreten. Schüler der Aloys-Fischer-Schule, die St.-Notker-Schule, das Comenius-Gymnasium, das Robert-Koch-Gymnasium, die Berufsschule St. Erhard aus Plattling, die PSJ (Psychologische-Systemische Jugendhilfe) Annaberg GmbH, die sich der Betreuung und Eingliederung minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge widmet, gaben zusammen mit den beiden Teams der Kaufmännischen Berufsschule in ihren farbigen Trikots, verschiedenen Hautfarben und unterschiedlichen persönlichen Voraussetzungen ein buntes Bild der Jugend in der Region.
Völkerverbindende Kraft
Darüber freute sich auch der Schirmherr, Kultusminister Bernd Sibler, der an die völkerverbindende Kraft des Sports erinnerte. „Auch wenn die Ergebnisse der letzten Wochen gegen Holland und Frankreich uns zur Demut im deutschen Fußball zurückgeführt haben, ist es angesichts der Geschichte gerade mit diesen beiden Ländern etwas Besonderes, einfach miteinander Fußball zu spielen“, betonte er und erinnerte an die Auszeichnung des französischen Polizisten Daniel Nivel mit dem Bundesverdienstkreuz, der 1998 von deutschen Hooligans lebensgefährlich verletzt worden war.
„Auch die deutsche Nationalmannschaft besteht heute aus Männern unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft“, stellte er fest. „Über die eigene Blase aus Herkunft, Begabung oder sozialer Schicht aufeinander zuzugehen, erfordert den Mut, die persönliche Komfortzone zu verlassen. Davon lebt die Demokratie, und darum ist es auch politisch, aber vor allem ist es einfach menschlich“ betonte er und ließ es sich nicht nehmen, persönlich den Anstoß zum ersten Spiel vorzunehmen. Die Mannschaften wurden zuvor in zwei Gruppen gelost und spielten in einer ersten Runde „jeder gegen jeden“. In einer zweiten Runde trafen die jeweils Gleichplatzierten aus den beiden Gruppen aufeinander und ermittelten so die Rangfolge. Auf den Spielfeldern wurde hart und fair gekämpft. Dafür sorgten auch die Schiedsrichter unter Leitung von Michael Huber.
Pokal für „Comenianer“
Die Organisatoren Stefanie Zimpel, Michael Loibl und Michael Peter hatten auch für Brotzeit und Getränke gesorgt, so dass es auch am Rande des Spielfelds und in den Fluren des Sportzentrums vielfältige Gelegenheiten für Begegnung und Zusammentreffen gab. Am Schluss dominierte das Team vom Comenius-Gymnasium, aber alle Mannschaften durften mit einem Pokal heimkehren, denn jeder hat einen kleinen Sieg für Akzeptanz und Demokratie errungen.