Schülerinnen und Schüler bei der Herstellung eines Kupferlöffels

„Geschichte hautnah erleben“, so lautete das Motto des diesjährigen Projekttages der 7. Klassen der Wirtschaftsschule Deggendorf. Die Schülerinnen und Schüler hatten deshalb die Möglichkeit, die Veste Oberhaus in Passau zu erkunden und in mittelalterliche Lebenswelten einzutauchen.

Der Besuch am historischen Ort „Burganlage“ beeindruckte die Schüler in mehrfacher Hinsicht: Zum einen konnten sie die spezielle Atmosphäre der größten erhaltenen Burganlage Europas im Rahmen einer Themenführung auf sich wirken lassen. Bei strahlendem Sonnenschein wurden so die gewaltige Burgmauer, der rund 70 Meter tiefe Brunnen oder die atemberaubende Aussicht auf die Stadt Passau bestaunt. Auch der Besuch des Oberhausmuseums, der sich der Themenführung durch die Burganlage anschloss, war für die Schüler aufschlussreich. Ein besonderes Highlight war dabei die Anprobe von Kettenhemd, Ritterhelm und der Rüstungshandschuhe.
Zum anderen konnten die Schüler selbst, im Rahmen eines museumspädagogischen Workshops, aktiv werden. Vor allem dieses selbsttätige Handeln wurde von den Kindern besonders gelobt und gut angenommen. So war es an den jungen Mittelalterspezialisten, mit lautem Gehämmer ein Stück Kupfer in Form zu treiben und einen dekorativen Löffel zu gestalten. In diesem Workshop, der vom museumspädagogischen Personal geführt und von den mitfahrenden Lehrkräften begleitet wurde, lernten die Schüler zunächst Wichtiges über das Material Kupfer und über den mittelalterlichen Beruf des Metalltreibers. Im Anschluss daran wurde mit atemberaubender Lautstärke drauflosgeklopft, gehämmert und geschnitten. Die Produkte daraus konnten sich durchaus sehen lassen und fanden Anerkennung bei Mitschülern und Lehrern gleichermaßen.
Der Blick von der Veste hinab zur Dreiflüssestadt

Ziel des Projettages war es, die Unterrichtsinhalte der 7. Jahrgangsstufe im Fach Geschichte/Sozialkunde durch die Fahrt nach Passau anschaulicher zu machen und Gelerntes erneut ins Gedächtnis der Schüler zu rufen. Das eigene Erleben mittelalterlicher Lebenswelten, das Ansprechen aller Sinne bei den teilnehmenden Schülern, sollte seinen Beitrag dazu geleistet haben.
Von StRefin Anna Seitzer

Fotos: OStR M. Edbauer