Ernährungsexperte Armin Egginger mit den Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf

Puh! Als Schüler hat man wirklich überall Stress! Da bleibt zum Frühstücken wirklich keine Zeit mehr! Aber auch in den Pausen gibt es kaum Ruhe, selbst dabei kommt man nicht mehr zum Essen, lieber schaut man sich doch schnell noch mal den Stoff für die nächsten Stunden an! Als letzte Alternative bleibt also nur noch der Burger, den man dann hastig in der Kantine zwischen Türe und Angel verschlingen muss. Im Grunde ist es also kein Wunder, wenn dann im anschließenden Unterricht der Kopf immer schwerer und schwerer wird und man sich kaum mehr konzentrieren kann.
Aber schwächeln unsere grauen Zellen ohne das richtige Essen wirklich so sehr? Diese und weitere spannende ernährungs- und sozialmedizinische Fragen stellte sich an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf die Projektgruppe: „Futter für die grauen Zellen“.
Unter der Leitung von StRin Andrea Wühr trafen sich die Schülerinnen und Schüler der zehnten und elften Klassen regelmäßig am Nachmittag und analysierten jeweils akribisch das Essverhalten der Abschlussklassen. Mit Hilfe von Fragebögen wurde das Ernährungsverhalten der Abschlussschüler besonders vor Prüfungen und am Morgen vor dem Unterrichtsbesuch unter die Lupe genommen. Die Mitglieder der Projektgruppe sammelten dabei sehr viele Informationen und Material. Ziel war es, den diesjährigen Absolventen, Tipps bezüglich einer gesunden Ernährung geben zu können, damit diese mit viel Power und Tatendrang zur letzten Etappe ihrer Schulkarriere an der Wirtschaftsschule starten können.
Hierzu wurde auch der Ernährungsexperte Armin Egginger an die Schule eingeladen. Egginger beschäftigt sich bereit seit 1994 intensiv mit dem Thema: „Ernährung und Fitness“. Er ist unter anderem Lehrer für Fitness mit einer A-Lizenz, Ernährungsberater und Mentalcoach mit Diplom.
Der Experte hielt seinen Vortrag frei und ohne eine strikt vorgebende PowerPoint Präsentation, da er grundsätzlich die These vertritt, dass die Jugendlichen keine Vorgaben zu ihrem individuellen Essverhalten erhalten sollten. Er wolle lediglich Tipps geben und von seinen Erfahrungen sprechen, aber eine Musterlösung gäbe es bei diesem Problemfeld nicht. Jeder Mensch sei physiologisch unterschiedlich und habe deshalb auch sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Die Schülerinnen und Schüler sollen selbst spüren, wann ihr Körper nach Essen verlangt. Um den Schülern zu visualisieren, wie Lebensmittel ihre Körper ernährungsphysiologisch beeinflussen können, hatte der Ernährungsexperte viele gesunde, aber auch ein paar ungesunde Lebensmittel dabei. Ziel war es, dass die Schüler lernen, sich selber kritisch zu hinterfragen, ob ihr Ernährungsverhalten denn immer das Richtige sei.
Nach dem Vortrag gab es bei den Schülern sehr viele Fragen, die Armin Egginger stets und ohne Mühe beantworten konnte, dabei erzählte er auch immer wieder von seinen Erfahrungen mit dem ein oder anderen „Fitnesspülverchen“.
Das Fazit am Ende des Vortrags war, dass es nicht die „Nonplusultra-Ernährungsstrategie“ gibt, sondern jeder auf sein individuelles Bauchgefühl hören sollte. Der Experte wurde für seine Darstellung insgesamt sehr gelobt. Besonders gut fanden die Jugendlichen, dass er einer der ersten sei, der ihnen nicht vorschreibe, was sie essen dürfen und was nicht. Eggingers einfache aber eindrucksvolle These lautete: „Leben und leben lassen“ - gekoppelt mit einer gesunden Ernährung und Fitness im richten Maße - dann besteht man auch die anstehenden Prüfungen.

A. Wühr