Wohl kaum ein Bereich moderner Kommunikation entwickelt so eine Eigendynamik, die vieles Positive ins Rollen bringt, aber auch so umstritten ist wie die Sozialen Netzwerke – also Facebook, Instagram, Twitter und Co. Kinder und Jugendliche nutzen die maschinellen Erlebnisplattformen des Web 2.0, aber häufig fehlt ihnen noch das Wissen, Risiken ihrer Onlinebetriebsamkeiten richtig einzuschätzen. Als eigenständigen Lernbereich findet man daher im LehrplanPlus der Wirtschaftsschulen für das Fach Informationsverarbeitung das Thema "Soziale Netzwerke verantwortungsbewusst nutzen". Ein medienpädagogisch geschulter und erfahrener Experte, OStR Martin Fritz, erläuterte auf Einladung der Fachschaft allen Siebtklässlern der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf den Begriff "Social Network" sowie die damit verbundenen Wagnisse. Das Hauptaugenmerk legte er auf die Verbreitung von privaten und oft freizügigen Bildern im Internet – beliebt vor allem bei Mädchen. Kinder und Jugendliche machen sich darüber keinerlei Gedanken über die Auswirkungen. Existieren Fotos erst einmal im Internet, besteht fast keine Chance mehr, diese vollständig zu beseitigen. Insbesondere bei der Veröffentlichung von Nackt-, Intim- oder Exzess-Bildern sollte immer überlegt werden, ob man diese auch den Eltern oder dem Arbeitgeber zeigen würde. Gemeinsam in einer lockeren Atmosphäre ging er mit den Schülerinnen und Schülern der Frage nach, wie man die Privatsphäre am besten schützen kann und wie es sich mit Blick auf Datenschutz, Urheber- und Persönlichkeitsrecht im Internet rechtskonform verhält. Geradezu schockiert reagierten die Jugendlichen im letzten Teil der Unterrichtseinheit, als sie erfuhren, dass es ein Leichtes sei mit sog. Spionage-Apps auf dem eigenen Handy überwacht zu werden. Mit der Aufforderung des Referenten gleich zu Hause einen Aufkleber auf die Handykamera anzubringen, um dem entgegenzuwirken, schloss die kurzweilige und informative Veranstaltung.
Text und Bild von I. Wenz-Hube
Soziale Netzwerke - verantwortungsbewusst nutzen
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