Pressebericht aus der PNP vom Montag, den 27. Juli 2016
Deggendorf. 103 Absolventen der Staatlichen Wirtschaftsschule konnten die Zeugnisse von den jeweiligen Klassenlehrern und des Schulleiter Oberstudiendirektor Johann Riedl in Empfang nehmen. Sieben Mal stand eine Eins vor dem Komma.
Schüler gestalteten unter der Leitung von Musikpädagogin Bettina Scholz die Abschlussfeier in der Aula des Schulzentrums. Vorausgegangen war ein Gottesdienst in der Pfarrkirche Sankt Martin. Stellvertretender Schulleiter Peter Werner begrüßte neben den Eltern viele Gäste. In seiner humorvollen Begrüßungsrede verglich er den Schulabschlusstag mit der Visite eines Arztes, der seine Patienten fragt, wie es ihnen denn heute geht. Den meisten gehe es gut und sie können nach dem langen Aufenthalt in der "Anstalt" entlassen werden. Zusammen mit dem pädagogischen Anstaltspersonal wurde an der persönlichen Reife gearbeitet, die körperliche und geistige Gesundheit verbessert und besonders die Bildung. Vor einigen Jahren seien die Abschlussschüler in die Lehr- und Bildungsanstalt Wirtschaftsschule gekommen, um hier ihr Heil zu suchen, um Linderung zu erfahren von der Plage des Nicht-Wissens. In Therapiesequenzen hätten sie gelernt, sich in der Welt zurechtzufinden. Kinderkrankheiten wurden überwunden und so manche in der Schule erlebten traumatischen Erlebnisse. Weitgehend geheilt, könnten die Absolventen nun entlassen werden.
"Ihr habt euer Ziel erreicht!" So verglich OStD Johann Riedl den Abschluss mit einem Navi und gratulierte im Namen des ganzen Schulteams. Die über 100 Abschlusszeugnisse bestätigen, dass der Weg von der 7. bis zur 10. Klasse in der zweistufigen Form der Wirtschaftsschule, in die 10. und 11. Jahrgangsstufe erfolgreich zurückgelegt wurde. Manche haben dabei einen Umweg genommen, den einen oder anderen Streckenabschnitt zweimal durchfahren und sind folglich etwas später am Ziel angekommen, zum Teil mit recht positiven Ergebnissen. 30 schafften den Abschluss mit einem Notenschnitt von 2,5 oder besser. Sieben sind nicht am Ziel angekommen, für sie wird nun eine neue Route berechnet.
Der Slogan der Schule "Wir öffnen Türen" war auf einem neuen Rollup. Gerade die Kombination aus vertiefter Allgemeinbildung in den Kernfächern Deutsch, Englisch oder im M-Zweig auch in Mathematik, gepaart mit praxisrelevanten und fundierten betriebswirtschaftlichen, buchhalterischen sowie informationstechnologischen Kenntnissen macht fit für die Zukunft. Fit für die Zukunft z. B. an der Fachoberschule Deggendorf, um dann an einer Fachhochschule oder vielleicht sogar an einer Universität zu studieren, fit für die Zukunft an einer Berufsfachschule, wie der EDV-Schule in Plattling oder der Krankenpflegeschule, um dort in einer schulischen Einrichtung eine berufliche Erstqualifikation zu erwerben. Oder fit für die Zukunft in einer dualen Berufsausbildung in einem der über 300 Ausbildungsberufe. "Gerade die zuletzt genannte Option "Berufsausbildung" biete hervorragende Zukunftsaussichten. Das duale Ausbildungssystem sei ein Markenzeichen der deutschen Wirtschaft. Im Laufe der Zeit ganz selbstverständlich geworden, würden heute angesichts immens steigender Bachelor-Abschlüsse der Wert und die Attraktivität der dualen Berufsausbildung wieder neu diskutiert. "Gerade auch vor dem Hintergrund des prognostizierten Fachkräftemangels biete die berufliche Ausbildung attraktive Karrieremöglichkeiten", sagte Riedl und bestätigte, dass die Absolventen an der Wirtschaftsschule für alle Alternativen bestens vorbereitet wurden.
Im Namen des Landkreises gratulierte Landratsvize Roman Fischer, der den schulischen Weg mit einer Bergtour verglich. Vom Elternhaus aus ist der Aufstieg bis zum Ziel nicht immer klar. "Berg-Erfahrene" haben sie dabei begleitet. "Nicht mehr Schule wird es auch künftig nicht heißen", sagte Dritter Bürgermeister Hermann Wellner. Es wurde zwar ein Etappenziel erreicht, aber das Lernen gehe ständig weiter.
Schülersprecher Jonas Scholz sagte, dass man nun mit dem Abschluss vorerst am Ende der langen und anstrengenden Schullaufbahn angekommen ist. Die Elternbeiratsvorsitzende Katharina Nickol-Murphy lobte das gute Miteinander an der Wirtschaftsschule.
Die sieben Schulbesten erhielten Preise der GenoBank, Raiffeisenbank, Sparkasse sowie der Regierung von Niederbayern. Beste wurde Lisa Hankofer mit einem Notenschnitt von 1,2. Es folgen: Gabriel Holler (1,4), Kerstin Kammerer (1,41), Fabian Reitberger (1,46), Lea Wittenzellner (1,60), Julia Hundsrucker (1,60) und Florian Franzmann mit 1,77.