PRESSEMITTEILUNG: Knappe Entscheidung
Aktives, gutes Vorlesen, sodass beim Zuhörer Szenarien und Bilder im Kopf entstehen können, erreicht der Leser nicht nur durch die korrekte Aussprache der Wörter. Um einen Text lebendig zu gestalten, kommt es vor allem auf die sinngemäße Betonung an. Zudem müssen schlüssige und flüssige Übergänge zwischen den Textpassagen gefunden werden – und auch ein angemessenes Lesetempo ist wichtig, um die Stimmung der Geschichte zu vermitteln. Einfach ist das ganz sicher nicht. Um ein guter Vorleser zu werden, muss man schon recht früh mit dem Üben anfangen. Die sieben Wirtschaftsschüler, die gestern beim Vorlesewettbewerb in der Staatlichen Wirtschaftsschule beim Bezirksentscheid der 7. Klassen angetreten waren, sind allesamt auf dem Weg, sehr gute Vorleser zu werden – wenn sie es nicht schon sind. Die ihnen gestellten Aufgaben haben die Jugendlichen gestern jedenfalls mit Bravour gemeistert. Initiator des Vorlesewettbewerbs, der jedes Jahr in der Woche vor den Osterferien stattfindet, ist die Regierung von Niederbayern. Im Namen der Staatlichen Wirtschaftsschule begrüßte Schulleiter Johann Huber die Teilnehmer. Als Vertreter der Regierung von Niederbayern war Regierungsschuldirektor Roland Ilg vor Ort, der auch einen der vier Plätze in der Jury besetzte. Die weiteren Juroren, die es zu überzeugen galt, waren Dr. Mario Tamme, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadtarchivs, Beate Reiser von der Stadtbücherei und LZ-Redakteur Ingmar Schweder. Die Teilnehmer, die sich zuvor bei innerschulischen Wettbewerben durchsetzen konnten, waren für das große Finale in Landshut aus ganz Niederbayern angereist. Neben den Siegern der Wirtschaftsschule Seligenthal und der Staatlichen Wirtschaftsschule waren auch die besten Vorleser der Staatlichen Wirtschaftsschulen Deggendorf, Passau und Abensberg sowie den Privatschulen Kasberger-Wildmann und Pindl aus Straubing vertreten. Die Aufgabe der Schüler in der ersten Runde war, eine vorbereitete Textpassage aus einem selbst ausgewählten Buch vorzutragen. Dabei galt es, auf die Lesetechnik und die Interpretation des Textes zu achten. Zudem sollte das Stück nicht zu lang sein. Die Schüler hatten sehr unterschiedliche Bücher mitgebracht. Neben Jugendromanen wie „Die Känguru-Chroniken“, „Auge um Auge“, „Heaven“ oder „Ein kleines Reh allein im Schnee“, wagten sich einige Schüler auch an Stoff für Erwachsene ran wie „Die Abenteuer des Odysseus“ oder „Die Katze“ von Joy Fielding. Knifflig wurde es dann bei der zweiten Runde: Die Schüler mussten aus dem Buch „Schlussakt“ von Arno Strobel vorlesen, einem Lesestoff, der ihnen bisher unbekannt war. Auch die Juroren taten sich bei der abschließenden Bewertung äußerst schwer: Die bisherigen Favoriten aus der ersten Runde schnitten beim Lesen des unbekannten Stoffs schlechter ab als die Schüler, die beim ersten Textvortrag noch im Hintertreffen lagen. So rückte das Teilnehmerfeld nach der zweiten Runde wieder äußerst eng zusammen, so dass Kleinigkeiten den Ausschlag gaben. Durchsetzen konnte sich am Ende Nico Stanglmeier von der Wirtschaftsschule Abensberg, der in beiden Durchgängen eine überdurchschnittlich gute Leistung zeigte, vor Victoria Wicker (Seligenthal), die sich mit einem grandiosen zweiten Durchgang noch den zweiten Platz sichern konnte. Dritte wurde Larissa Lutzmann von der Staatlichen Wirtschaftsschule Landshut, die ebenfalls in beiden Durchgängen überzeugen konnte. Für alle Teilnehmer gab es zum Abschluss Buchpreise. Die Moderation und die musikalische Unterhaltung übernahmen Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule. Auch für ein Buffet war gesorgt. -is-
Bezirksfinale des Vorlesewettbewerbs an der Staatlichen Wirtschaftsschule Landshut
- Details
- Zugriffe: 3475