Die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf am Strand von Brighton im Rahmen ihres England-Praktikums
Deggendorfer Wirtschaftsschüler on the road again
Weit weg von Zuhause erlebten 18 Schülerinnen und Schüler den englischen Alltag in St. Albans nahe London. Sie absolvierten dort in Schulen und Kindergärten ein zweiwöchiges Berufspraktikum und waren jeweils zu zweit und einmal sogar zu viert bei Gasteltern untergebracht. Das bedeutete Familienanschluss und Komplettverpflegung.
Ein ruhiger Flug brachte uns nach London und wir wurden mit Sonnenschein empfangen. So hatten wir uns das Wetter nicht vorgestellt! Allerdings ließ der englische Landregen mit teils recht frischen Temperaturen nicht lange auf sich warten – Erkältungen inklusive. Auf der halbstündigen Busfahrt nach St. Albans wuchs die Aufregung. Wie würden die Gastfamilien sein? Was würde den Einzelnen erwarten? Jeder war gespannt. Fast pünktlich wurden alle Schüler von den Gasteltern abgeholt und viele machten sogleich erste Kontakte mit der englischen Küche. Manches war richtig lecker, manches andere nur ein bisschen. Einige Hungeranfälle wurden während des Aufenthalts dann in bekannten Fast Food Ketten gemildert. Das Leben in einer Gastfamilie hat halt einen ganz eigenen Reiz – oft zu zweit in einem Zimmer, nur ein Bad für viele, andere Regeln als daheim und manchmal Telefonkontakt der Gasteltern mit den Lehrern, falls etwas nicht so klappte. Meist stellte sich heraus, dass es sich nur um ein Missverständnis gehandelt hat. Wir haben es dann auf die Sprache geschoben ...
Völlig neu war die Erfahrung, mit kleinen Kindern zu arbeiten. Manche halfen in Kindergärten, andere in der Vorschule oder in der ersten Klasse. Je nach Alter lag der Fokus auf Spielen oder den ersten Anfängen von Lesen, Schreiben und Rechnen. Dabei wurden unsere Schüler zur Unterstützung der Lehrkräfte eingesetzt und halfen den Kleinen z.B. beim Rechnen. Eine Gruppe hatte in der Schule das Thema „Wild Life“ und durfte von unseren Praktikanten mehr über wildlebende Tiere in Deutschland erfahren. Aber „stundenlanges“ Vorlesen von Geschichten oder Fangerl spielen im Garten gehörte ebenfalls zu den Aufgaben. Besonders einige der Mädchen haben sich gleich am Anfang in die Kleinen verliebt und hätten den ein oder anderen nur zu gern nach Hause mitgenommen.
Neben dem Praktikum gab es natürlich ausreichend Zeit für Freizeitunternehmungen und abendliche Treffen. Wir fuhren am Wochenende und am letzten Tag unseres Aufenthaltes nach London, dort war Kultur und Shoppen angesagt. Besonders gut gefallen haben natürlich die Fahrt mit dem „London Eye“, der Aufenthalt bei „Madame Tussauds“ und im „Rock Cafe“. In Brighton haben wir den Strand mit dem Pier und die Stadt besucht. Auch St. Albans hat mit der Kathedrale und dem historischen Stadtkern einiges zu bieten. Wir gingen zum Essen sogar in das älteste Pub der Stadt und den Schülern blieben reichliche Möglichkeiten, auch alleine etwas zu unternehmen.
Nach einer Woche hatten sich alle eingelebt, die englische Sprache wurde zunehmend selbstverständlicher. Doch wenn’s am schönsten ist, dann sollte man aufhören. Uns ging es ebenso – der Tag der Abreise nahte. Ein Trost für viele war der direkte Weg in die Pfingstferien, da konnte man den Abschied schon besser verkraften. „A weng länga wa scho no schee gwen“, meinte der eine oder andere wehmütig.
Was hat der Aufenthalt den Schülern gebracht? Viele neue Erfahrungen, eine Verbesserung der Sprachkenntnisse, Einblick in den Berufsalltag und eine Portion Selbstbewusstsein allemal. Die Herausforderung haben alle großartig gemeistert.