„Der gute Mensch von Sezuan“ – Ein Parabelstück von Bert Brecht
Ein Gastspiel der Neuen Werkbühne München (Freies Landestheater in Bayern) an der WS
„Die Welt kann so bleiben, wie sie ist, wenn genügend gute Menschen gefunden werden, die ein menschenwürdiges Dasein leben können.“ Mit diesem Ratschluss kommen drei Götter auf die Erde. Doch sie finden nicht einen einzigen, denn ihre ganze Hoffnung, die gutherzige Shen Te in Sezuan, kann nur dann menschenwürdig leben, wenn sie sich immer mal wieder in ihren hartherzigen Vetter Shui Ta verwandelt, der das böse Spiel der kapitalistischen Welt mitmacht.
Vom Autor Bertolt Brecht zur Ohnmacht verurteilt flüchten die drei Götter am Schluss des Stückes von der Erde und geben dem verhinderten „guten Menschen“ noch einen letzten Rat: wie bisher weiterzuleben und, wenn es denn sein muss, aber nicht zu oft böse zu werden. Die Welt muss geändert werden und zwar von den Menschen. In das "Wirtschaftliche" können sich die Götter nicht einmischen. Wohl aber der Mensch, er kann es und soll es. Das ist die Forderung Bertolt Brechts, der sein Stück in den Jahren 1938 bis 1940 geschrieben hat. Uraufgeführt wurde es im Februar 1943 im Schauspielhaus Zürich - und hat bis heute nichts an seiner Aktualität verloren.“
(Quelle: http://www.neue-werkbuehne-muenchen.de)
Das Ensemble gab den Abschlussklassen der Staatlichen Wirtschaftsschule ein herrliches Bühnenstück, das aufzurütteln vermag und zum Nachdenken anregt. Brecht ist auch heute aktuell und unbequem. Ulrike Beckers hob die Handlung mit ihren beeindruckenden Projektionen von Slums in Asien, von Flüchtlingslagern in Jordanien, von Näherinnen in Bangladesh, von Containersiedlungen für Asylsuchende, von Booten vor Lampedusa in unsere Zeit.
Die Darsteller/-innen im Einzelnen waren:
Janet Bens: Shen Te, Shui Ta
Ansgar Wilk: der stellungslose Flieger Yan Sun, der Wasserverkäufer Wang
Herbert Müller: der erste Gott, der Mann, der Barbier Shu Fu
Julia Uttendorfer: der zweite Gott, die Witwe Shin, die Hausbesitzerin Mi Tzü, Frau Yang
Jürgen Füser: der dritte Gott, der Schreiner Lin To, der alte Teppichhändler
Inszenierung: Herbert Müller
Bühnenbild und Kostüme: Ulrike Beckers
Bühnenmusik: Max I. Milian
Ein herzliches Dankeschön gilt der Theaterleitung und allen Darstellerinnen und Darstellern!
M. Edbauer, OStR
Die Neue Werkbühne München an der Wirtschaftsschule
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