Künftig wird er mehr am Schreibtisch sitzen, als vor der Klasse unterrichten: Studiendirektor Christian Alt ist seit dem 1. August der neue Leiter der Wirtschaftsschule und der Kaufmännischen Berufsschule. − Foto: Stefan SchmidbauerBetritt man das Büro des Schulleiters, hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. „Bilder und Fotos habe ich getauscht und die Zettel an der Pinnwand sind andere“, schmunzelt Christian Alt. Ansonsten sei tatsächlich alles beim Alten geblieben. Auch der kleine Besprechungstisch, auf dem bereits Kaffee wartet, steht noch an Ort und Stelle. Dort im bequemen Besprechungssessel, erzählt Alt von seiner neuen Aufgabe.

Ja, die Fußstapfen, die ihm sein Vorgänger Johann Riedl hinterlassen habe, seien groß, räumt Christian Alt ein. Schließlich sei Riedl 22 Jahre im Amt gewesen. „Aber mir wurde ein gut bestelltes Feld hinterlassen“, freut sich der neue Schulleiter. Da sei es nicht so schwer, den erfolgreichen Weg weiterzugehen. Zumal Alt immerhin seit 2018 als stellvertretender Schulleiter in Deggendorf fungierte und somit bestens angelernt ist. Er werde nicht vieles und das wenige nur ein bisschen anders machen als bisher, sagt der 51-Jährige, der vor seiner Zeit in Deggendorf als Referent im Sachgebiet 42 bei der Regierung der Oberpfalz gearbeitet hat.

Von den großen Ferien, die die Schüler gerade noch genießen, hatte Alt nicht viel. Bereits seit Wochen ist er an der Schule und bereitet das neue Schuljahr vor. Er freut sich darauf, wenn ab nächster Woche wieder der Schulalltag herrscht, die neuen Schüler begrüßt werden können und es mit zwei Lehrerkonferenzen losgeht.

Alt weiß, was auf ihn zukommt. Und er freut sich drauf. Nur nun weniger zu unterrichten, das mache dem Pädagogen-Herz schon ein bisschen zu schaffen. Dafür aber habe er jetzt ein rund 70-köpfiges Kollegium, das es zu leiten gilt. Und da schadet es nicht, dass die Lehrerinnen und Lehrer den „Neuen“ bereits sechs Jahre und somit als „alten Hasen“ kennen. Auch dieser Umstand mache den Start leichter, ist sich Alt sicher.

Einen Nachfolger für die Position des stellvertretenden Schulleiter gibt es indes noch nicht. „Die Stelle ist bayernweit ausgeschrieben“, so Alt. Wer dann letztlich zum Zug komme, das entscheide die Regierung. „Bis dahin wurde mir aus dem Kollegenkreis schon viel Unterstützung angeboten“, freut sich der Neuhausener.

Große Baustellen und viel Vorfreude

Unterstützung hat auch Alts Vorgänger Johann Riedl angeboten. „Wir haben ein paar Mal telefoniert“, erzählt Alt. Riedl gewöhne sich langsam an den Ruhestand. „Er hat mir gesagt, ich könne ihn jederzeit anrufen. Von sich aus werde er sich aber nicht einmischen“, so Alt.

Es sei gut zu wissen, bei Bedarf auf dieses Fachwissen zurückgreifen zu können. Denn mit dem Neubau des Schulgebäudes und der Neuausrichtung der Wirtschaftsschule gebe es zwei große Baustellen, die Alt neben dem Schulalltag in den kommenden Jahren sehr fordern werden. Viel Freizeit bleibe da aktuell nicht übrig. Sollte sich doch etwas davon auftun, verbringt Alt diese Zeit am liebsten auf Achse mit seinen zwei Söhnen. Die sind elf und 16 Jahre alt und spielen beide beim DSC Eishockey. Die Jungs dabei zu begleiten, ist für Christian Alt der schönste Zeitvertreib.

Seine Jungs werden die nächste Zeit aber wohl etwas mehr auf den Vater verzichten müssen. Denn Alt bereitet sich akribisch auf die neue Aufgabe vor. Wenn in der kommenden Woche der Schulbetrieb wieder Fahrt aufnimmt, soll alles passen. Und betrachtet man den neuen Schulleiter, dann sieht man ihm die Vorfreude an und ist sich sicher: es wird alles passen!

Quelle: PNP vom 02.09.2024, Stefan Schmidbauer