Jeden dritten Freitag im November findet in ganz Deutschland der unter anderem von der Stiftung Lesen unterstützte bundesweite Vorlesetag statt, heuer bereits zum 16. Mal.
Dieser Tag, der als größtes Vorlesefest Deutschlands gilt, soll die Begeisterung für das Lesen und Vorlesen wecken sowie Kinder und Jugendliche mit dem geschriebenen Wort in Berührung bringen. Vorleser zeigen an diesem Tag, wie schön und wichtig das Vorlesen überhaupt ist.
Initiiert vom Fachbetreuer Studiendirektor Gerhard Grimm und auf Einladung durch Schulleiter Johann Riedl konnte man heuer den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Bartholomäus Kalb für diesen Vorlesetag an der Wirtschaftsschule gewinnen.
Bartholomäus Kalb las Freitagvormittag der Klasse 11 B zwei interessante Auszüge aus dem Buch „Feuer und Zorn“ von Michael Wolff und einen Aufsatz des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Titel „Wir haben Verantwortung zu übernehmen“ vor. Im Mittelpunkt stand der Fall der Mauer vor 30 Jahren; „überall überwanden damals mutige Frauen und Männer ihre Angst vor den Unterdrückern und demonstrierten für Freiheit und Demokratie. Schnell erwuchs daraus eine friedliche Revolution, die die menschenverachtende Mauer zum Einsturz brachte“, dieser Satz von Gauck nahm Bartholomäus Kalb zum Anlass, um in einer anschließenden Gesprächsrunde auch seine eigenen Erfahrungen von der friedlichen Wende zum Ausdruck zu bringen. Die Sehnsucht nach Freiheit war damals größer als die Furcht. Im Weiteren plädierte Kalb für ein selbstbewusstes Europa, das die neuen wirtschaftlichen Herausforderungen gemeinsam meistern muss. Europa muss letztlich zusammenhalten.
Aufmerksam lauschten die Schüler dem engagierten Lesevortag des prominenten Vorlesers und waren erstaunt, mit welcher Leidenschaft und Professionalität Kalb auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler einging; mit Applaus bedankten sich die Zuhörer bei Bartholomäus Kalb für den hochinteressanten und kurzweiligen Vormittag.
Auch so kann Schule heute ablaufen, und der große Erfolg dieses Tages zeigt sich deutlich in der Aussage eines Schülers: „Das war hochinteressant!“
Von Gerhard Grimm, StD