Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf fuhren im Rahmen ihres Geschichtsunterrichts auf eine eintägige Exkursion nach Nürnberg.
In einer ehemaligen Schraubenfabrik aus den 1920er Jahren wurden Arbeit und Alltag der Menschen in den Anfängen der Industrialisierung lebendig.
In der rund 6000 m2 großen Ausstellung präsentieren unterschiedlichste Exponate aus der Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte den beginnenden technischen Wandel in Bayern. Nicht die großen historischen Ereignisse wie Kriege oder politische Umwälzungen stehen im Mittelpunkt, sondern das Leben der Menschen aller Gesellschaftsschichten.
Eine Arbeiterwohnung mit Wohnküche und „Guter Stube“ gibt Einblick in die beengten Wohnverhältnisse einer Arbeiterfamilie um die Wende zum 20. Jahrhundert.
Eine sprechende Küche von anno dazumal, in der sich Herd und Kühlschrank gegen die Hausfrau verschwören, zeigt die Entwicklung der Haushaltsgeräte.
In einer Zahnarztpraxis aus den 1930er Jahren verursacht schon der bloße Anblick eines fußbetriebenen Bohrers oder eines Lachgasnarkosegeräts Schmerzen.
Spannend war dann der Vergleich zu modernem Unterricht in einem originalen Klassenzimmer von 1910.
Wie sich ein Arbeitstag oder Freizeit damals anfühlten, erlebten die Schüler in einem Arbeiter-Vereinslokal oder bei einem Theaterbesuch um 1925. Besorgungen „machten“ sie in einem Kolonialwarenladen, frisieren und rasieren ließen sie sich in einem Friseurgeschäft.
Beim Betrieb einer gewaltigen MAN-Dampfmaschine mit ca. 1000 Pferdestärken konnte man sich „live“ vorstellen, wie die Erfindung dieser Maschine die Welt verändert hatte.
Eine große Motorrad und Oldtimersammlung begeisterte vor allem die männlichen Schüler.
Den Übergang von der Industriegesellschaft zur digitalen Welt von heute konnten die Mädchen und Jungen an historischen Konsolen und Videogames selbst ausprobieren.
Im Anschluss an den Besuch des Museums hatten die Schüler Zeit, sich in Nürnbergs Fußgängerzone zu stärken.
Cornelia Griesbeck