„Mo und die Arier“
Im Rahmen der Woche der Begegnung der Stadt Deggendorf waren drei Klassen der Wirtschaftsschule zu einer ganz besonderen Veranstaltung im Kapuzinerstadl eingeladen.
Die TV-Moderatorin, Regisseurin und Autorin Mo Asumang, die 1963 in Kassel geboren ist und eine deutsche Mutter und einen Vater aus Ghana hat, las aus ihrem aktuellen Buch „Mo und die Arier“. Darin schildert sie ausführlich und aufklärerisch, was einem in Deutschland passieren kann, „wenn man eine dunkle Hautfarbe hat.“ Mo Asumang beschreibt dabei, wie sich Fremdenhass auf der eigenen Haut anfühlt. Durch die vielen verbalen und auch gewalttätigen Übergriffe fühlte sie sich in Deutschland nicht mehr sicher und überlegte, ob sie in ein anderes Land auswandern sollte. Doch sie entschied sich zu bleiben und sich durch Gespräche mit den Tätern selbst zu therapieren. Mutig und entschlossen sucht sie die offene Konfrontation mit Rechtsextremen. Sie begegnet dabei Menschen, die sie nur aufgrund ihrer Hautfarbe hassen und versucht sie durch persönliche Gespräche zum Nachdenken anzuregen. Viele dieser Begegnungen beschreibt sie in ihrem Buch. Bei einigen Aussprachen ist auch die Kamera dabei. So sehen die Schülerinnen und Schüler in einer Filmsequenz unter anderem den Neonazi Chris, der nach der Begegnung mit Mo Asumang aus der rechten Szene aussteigt. Die Wirtschaftsschüler bekommen an diesem Vormittag einen Einblick in die wirre Gedankenwelt von Rassisten und zugleich auch ein Mut machendes Beispiel, die eigene Angst zu überwinden. Die 60-minütige Lesung hat die Schülerinnen und Schüler betroffen gemacht. Dies zeigt sich in der anschließenden Fragerunde mit der Autorin. Mo Asumang nahm sich dabei sehr viel Zeit und beantwortete ausführlich die vielen Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Von Michael Gleißner, StR