Das sind nicht die drei häufigsten Vornamen an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf. Nein - diese Vornamen gehören zu drei Schülern der Klasse 7 B. Aber auch das wäre nichts Besonderes, wenn nicht der Familienname jeweils „Schlecht“ lauten würde.
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um Geschwister handelt. Schon allein der Umstand, dass drei Geschwister gleichzeitig in einer Klasse unterrichtet werden, ist außergewöhnlich. Aber dass es sich bei Maria, Andreas und Alexander um Drillinge handelt, ist zumindest in der über 40-jährigen Geschichte der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf einzigartig. Das Trio stammt aus Kollnburg und nimmt deshalb jeden Tag einem Schulweg von über 30 km einfache Wegstrecke auf sich. Aber das Konzept der Wirtschaftsschule mit vertiefter Allgemeinbildung, intensiver Vorbereitung auf eine berufliche Tätigkeit, Übungsunternehmen sowie der starken Durchdringung aller Fächer mit informationstechnologischen Inhalten hat die Familie Schlecht überzeugt. Von daher war es für Schulleiter OStD Johann Riedl eine Selbstverständlichkeit, die Zwischenzeugnisse persönlich an die Drillinge zu überreichen. Und wie es sich für Drillinge gehört, unterscheiden sich die 3 Zeugnisse nur in Nuancen und sind alle überaus erfreulich.
Aber die Geschichte findet noch eine Fortsetzung: Auch der ältere Bruder von Maria, Andreas und Alexander - Johannes - besucht die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf in der 8. Jahrgangsstufe. Schulleiter Johann Riedl: „Man ist fast geneigt zu sagen, Johannes solle eine Jahrgangsstufe wiederholen, um alle vier „Schlechtkinder“ in einer Klasse zu unterrichten und gleichzeitig aus der Wirtschaftsschule entlassen zu können. Aber das wäre unpädagogisch.“ Auf alle Fälle wertet Schulleiter Riedl den Besuch von vier Kindern aus einer Familie als Indiz dafür, dass es an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf passt - fachlich, unterrichtlich und menschlich.