Die Projektgruppe „Schule ohne Rassismus“ mit Organisator und Initiator StR Wolfgang Schoierer (links), Landeskoordinator für Bayern Andreas Bernauer (3. von links) sowie 3. Bürgermeister der Stadt Deggendorf Hermann Wellner (3. von rechts)

Eine Auszeichnung als Ansporn
Die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf eine Schule mit Courage und ohne Rassismus
Die Staatliche Wirtschaftschule Deggendorf hat sich zu Toleranz und Zivilcourage bekannt und setzt sich gegen Fremdenfeindlichkeit ein. Am vergangenen Dienstag fand die feierliche Übergabe der Urkunde „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“, kurz SOR - SMC, statt. Neben der Schulfamilie nahm auch der stellvertretende Bürgermeister Hermann Wellner in Vertretung für Oberbürgermeister Dr. Moser, der als Pate des Projektes fungiert, teil. Stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftschule Deggendorf wurden die Projektklasse sowie die 9. und 10. Klassen zur feierlichen Übergabe eingeladen. In diesem Rahmen überreichte Andreas Bernauer, als regionaler Landeskoordinator „Schule ohne Rassismus“ eine Urkunde sowie das SOR-SMC-Schild, das in Kürze vor dem Eingang der Schule angebracht werden wird.
Initiiert wurde die Aktion von StR Wolfgang Schoierer und seiner Projektklasse, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der 10. und 11. Klassen. Beweggründe für das Projekt waren die Tatsachen, dass viele Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftschule Deggendorf einen Migrationshintergrund besitzen und dass Deggendorf im letzten Jahr mit einem großen Flüchtlingszustrom konfrontiert wurde. Rassismus sieht Menschen als Objekte an. Diese Vorstellung soll bereits in den Köpfen der Schülerinnen und Schüler durch Aufklärung und Diskussionen vermieden werden. Die Schülerinnen und Schüler sollen dazu befähigt werden, im Schulalltag gegen Rassismus vorzugehen sowie sich mit stichhaltigen Argumenten gegen Stammtischparolen zu wehren.
Da eine Schule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nur erhält, wenn mindestens 70 Prozent einer Schulfamilie (Schüler, Lehrer, Personal) sich zu den sogenannten Selbstverpflichtungen bekennen, führten die Schülerinnen und Schülern der Projektklasse eine Unterschriftenaktion durch. Die Selbstverpflichtung beinhaltet, sich dafür einzusetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe der Wirtschaftsschule Deggendorf wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden. Weiterhin wird die Schule jeder Form von Gewalt, diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen in einer offenen Auseinandersetzung entgegentreten. Die angestrebten Projekte werden von Monika Kottwitz, von „Demokratie leben“ der Stadt Deggendorf finanziell und materiell unterstützt. Zudem verpflichtet sich die Schule, mindestens einmal pro Jahr ein Projekt zum Thema Diskriminierungen durchzuführen, um langfristig gegen jegliche Form von Diskriminierung, insbesondere Rassismus, vorzugehen.