Sucht hat viele Erscheinungsformen, Sucht verändert die Menschen. Die Krankheit bestimmt das Denken, Handeln und Fühlen. Sie durchdringt alle Lebensbereiche.
Die Klassen 10 D und 10 E informierten sich in der von der Suchtpräventionsstelle des Landkreises Deggendorf angebotenen Ausstellung „Einfach Menschlich“ über das Thema Sucht aus einer etwas anderen Perspektive. Die über 200 Quadratmeter große, begehbare Ausstellung ist für junge Menschen ab 16 Jahren und Erwachsene konzipiert.
Freia von Hennigs, die die Schülerinnen und Schüler durch die Ausstellung begleitete, beeindruckte durch ihre sehr engagierte Darstellung. Sie machte Mut, sich mit der Vielzahl möglicher Suchterkrankungen auseinander zu setzen. Sie vermittelte den Schülerinnen und Schülern, dass Sucht weit mehr Menschen betrifft, als üblicherweise angenommen wird.
Zur Sucht kann jeder Prozess werden, über den wir machtlos sind und den wir nicht mehr unter Kontrolle haben.
Die Ausstellung möchte nicht mit erhobenem Zeigefinger warnen. Sie zeigt, was uns schadet, aber auch, was uns hilft. Sie ist konzipiert von genesenden Süchtigen, die ihre sehr persönlichen Erfahrungen zur Verfügung gestellt haben.
In der anschließenden Diskussion der Schüler mit Freia von Hennigs wurde deutlich, dass der Entstehungsprozess einer Sucht längst im Gange sein kann, bevor man sich ein Problem eingesteht. Je eher wir hinsehen und Sucht wahrnehmen, desto größer ist die Chance herauszukommen. Aber auch die typischen Verhaltensmuster und die vielen, gutgemeinten Fehler der Co-Abhängigkeit wurden thematisiert.
Die vielleicht wichtigste Botschaft, die die Schülerinnen und Schüler mitnahmen, war die zuversichtliche Aussage für jeden Betroffenen: „Egal unter welcher Sucht jemand leidet, es gibt ein schönes Leben nach der Sucht.“
Cornelia Griesbeck