Die neuen Module an der Wirtschaftsschule und die dafür vereinbarte Kooperation stellten vor: Maria Sommerer (v.l.) von der Regierung von Niederbayern, Landrat Bernd Sibler und die Schulleiter Johann Riedl (Wirtschaftsschule), Martin Griebl (EDV-Schulen), Ernst Ziegler (Berufsschule I) und Klaus Fleder (FOS/BOS). − Foto: Gabriel

Kooperation mit drei weiteren Schulen Modellversuch bringt mehr Wahlmöglichkeiten für Deggendorfer Wirtschaftsschule 

PNP 19.03.2024 - dit

Die Wirtschaftsschule soll ihre Schüler künftig noch stärker bei der Berufswahl unterstützen und auf die Ausbildung oder den Wechsel auf die FOS vorbereiten. Dazu wird in Deggendorf ein Modellversuch gestartet. Eine Besonderheit dabei ist, dass die Wirtschaftsschule dafür mit drei anderen Schulen zusammenarbeitet. Einen anderen Wunsch der Schule hat der Landkreis dagegen vorerst abgelehnt.

Die Schulart Wirtschaftsschule werde derzeit einem Reformprozess unterzogen, erläuterte Johann Riedl, der Leiter der Deggendorfer Wirtschaftsschule, am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Die Besonderheit, Allgemeinbildung mit beruflicher Grundbildung zu verbinden, solle dabei gestärkt werden. Vergangenen Sommer habe das Kultusministerium dazu einen Modellversuch ausgeschrieben und die Deggendorfer Bewerbung sei – „natürlich“, meinte Riedl ganz unbescheiden – zum Zug gekommen.

Sechs verschiedene Module zur Auswahl

In der neunten und zehnten Klasse können sich die Schülerinnen und Schüler künftig für vier Module (von sechs angebotenen) entscheiden, die ihnen Einblicke in verschiedene Berufsfelder geben oder sie auf die Fachoberschule vorbereiten sollen. Jedes der vier Module umfasst zwei Wochenstunden und soll erste Einblicke ermöglichen, erläuterte Riedl.

In der zehnten Klasse geht die Spezialisierung einen Schritt weiter: Aus den vier Modulen werden dann zwei ausgewählt, die mit vier Wochenstunden unterrichtet werden. Starten wird das im Schuljahr 2025/26. Das heißt, die heutigen Siebtklässler werden in etwa einem Jahr ihre Module für die neunte Klasse wählen.

Die Wirtschaftsschule habe den Ruf, auf kaufmännische Berufe vorzubereiten, stellte Riedl fest. Tatsächlich sei der Auftrag deutlich breiter: „Wir bilden für die Wirtschaft aus, für alle Sparten – für Handel, Dienstleistung, Handwerk und Industrie.“ Entsprechend breit sind die sechs angebotenen Module aufgestellt, mit denen die Wirtschaftsschule Deggendorf in den Modellversuch startet: „Fit for Finance“, Personalmanagement, Gesundheit und Soziales, Mechatronik, Informatik und FOS.

Die Themen Finanzen, Personalmanagement und Gesundheit und Soziales könne die Wirtschaftsschule mit eigenen Lehrkräften anbieten, sagte Riedl. Für die anderen drei Module hat man Kooperationen vereinbart: Für den Bereich Mechatronik mit der benachbarten Berufsschule I, für den Bereich Informatik mit den EDV-Schulen des Landkreises und für die Vorbereitung auf den FOS-Besuch mit der Aloys-Fischer-Schule.