Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf verleiht ECDL-Zertifikate
Seit dem Schuljahr 2011/2012 wird der Europäische Computer Führerschein, kurz ECDL, unter der Leitung von StR Thomas Gruber und StR Martin Wenninger für die Schüler der neunten Klassen der vierstufigen und zehnten Klassen der zweistufigen Wirtschaftsschule in Deggendorf angeboten. War der Computerführerschein in den ersten Jahren noch in das Fach Projektarbeit eingebettet, so fand er in diesem Jahr zum zweiten Mal als freiwilliges Wahlfach statt, da die neue Stundentafel der Wirtschaftsschule das Fach Projektarbeit nicht mehr beinhaltet.
Wie in den Jahren zuvor bewiesen etliche Schüler in den Bereichen „Word 2016“, „Excel 2016“, „Computer Grundlagen“ und „Online Grundlagen“, dass sie über ein umfangreiches Wissen verfügen.
Vorbereitet wurden die Module in 90-minütigen Einheiten, die dienstags alle zwei Wochen durchgeführt wurden. Der Einsatz der Schüler ist vor allem deshalb hervorzuheben, da es sich um ein freiwilliges Wahlfach handelt, für das ein Nachmittag zum Teil geopfert werden musste. Wie jedes Jahr wurde das Wahlfach wieder vom Elternbeirat finanziell unterstützt, um den finanziellen Aufwand für die Schüler in Grenzen zu halten.
30 Schüler der zwei- und vierstufigen Wirtschaftsschule haben sich für das Wahlfach angemeldet. Mit der Verleihung des Zertifikates „New ECDL Base“ sind die Schülerinnen und Schüler im Besitz eines in 148 Ländern anerkannten Zertifikats, das in den anstehenden Bewerbungsgesprächen als positive Zusatzqualifikation angesehen wird und die Einstellungschancen nachweislich erhöht.
Wirtschaftsschule ab der Jahrgangsstufe 6
Ein Übertritt an die Wirtschaftsschule ist erst nach der sechsten Klasse möglich. An den fünf bayerischen Modellschulen, darunter eben auch Deggendorf, können jetzt die Schüler bereits nach dem Besuch der fünften Klasse an einer Mittelschule, Realschule oder Gymnasium an die Wirtschaftsschule wechseln. "Diese Möglichkeit nimmt Eltern und Schülern den Übertrittsdruck", lobte Regierungsdirektor Roland Ilg von der Regierung von Niederbayern das Schulmodell beim Besuch der Eröffnungsklasse 2015. "Wir sind die Lokomotive der Modellschulen", betonte bei dieser Gelegenheit Schulleiter Johann Riedl. Im ersten Jahr des Schulversuchs wurde eine sechste Klasse mit 26 Schülern gebildet.
Die Schüler kommen hauptsächlich aus Deggendorf, was vor allem daran liegt, dass es in Deggendorf keine Buben-Realschule gibt. Aber auch aus dem restlichen Landkreis, aus Plattling und aus Stephansposching sind Schüler in der Klasse anzutreffen. Die Vorteile des Wirtschaftsschulbesuchs liegen für Johann Riedl auf der Hand: vertiefte Allgemeinbildung mit intensiver Vorbereitung auf die spätere berufliche Tätigkeit, viele Inhalte, die auf der betrieblichen Praxis beruhen, und die Chance, sich nach einem Jahr an der Mittelschule, Realschule oder Gymnasium noch einmal neu zu orientieren.
Stellvertretender Schulleiter Christian Alt hebt auch das Fach Übungsunternehmen – ein Pflichtfach ab der neunten Klasse – hervor, das an der Wirtschaftsschule einzigartig ist und für eine besonders gute Vorbereitung aufs Berufsleben sorgt. "Unsere Schüler werden von den Unternehmen gern genommen", sagte denn auch Johann Riedl.
"Wir brauchen solche flexiblen Modelle als Antwort auf den allgemeinen Schülerrückgang", erklärte Staatssekretär Bernd Sibler beim Besuch der Eröffnungsklasse. Schulleitung und Lehrer hätten sich mit viel Engagement an eine inhaltliche Neukonzeption gewagt und ermöglichten so den Sechstklässlern an der Wirtschaftsschule einen sanften Übergang.
Der Modellversuch „Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 6“ befindet sich an der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf aktuell in der fünften Runde. Im laufenden Schuljahr 2017/2018 konnten 27 Schülerinnen und Schüler willkommen geheißen werden.
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