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Im laufenden Schuljahr hatte das Wahlfach „Schule ohne Rassismus" an der Wirtschaftsschule Deggendorf die einmalige Möglichkeit, am bayernweiten Projekt „Einmischen – Jugend gestaltet Gesellschaft" teilzunehmen. Initiiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, setzte der zweitägige Workshop unter Anleitung von Anna Bischofsberger und Alois Schuster erste Impulse für demokratisches Engagement. sor1Die Schülerinnen und Schüler reflektierten verschiedene Diskriminierungsformen – von Rassismus und Sexismus bis zu religiöser Intoleranz und sozialer Ausgrenzung – und lernten Projektplanung, Teamarbeit sowie Öffentlichkeitsarbeit kennen. Besonders prägend war der Besuch von Stadtrat Cem Yasinoglu, der als Projektpate von seinen persönlichen Erfahrungen mit Vorurteilen berichtete und die Gruppe motivierte. Die Mitglieder der AG „Schule ohne Rassismus“ haben sich in diesem Rahmen für ein Schulprojekt mit dem Schwerpunkt „gegen Vorurteile“ entschieden. So war der zweitägige Workshop der Startschuss und Inspiration für das schuleigene Projekt „Ein Tag gegen Vorurteile“.

Am 5. Juni 2025 war es dann soweit. Unter der Leitung von Diplom-Sozialpädagogin Tuba Ertuğrul und OStR Michael Gleißner führten die engagierten Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer der AG „Schule ohne Rassismus“ den intensiv vorbereiteten  „Tag gegen Vorurteile“ für die 9. Klassen durch. Die AG hat vier abwechslungsreiche Stationen mit unterschiedlichen Themen entwickelt: Herkunft (Herkunftsländer unserer Schülerinnen und Schüler) – Diversity (Sexuelle Orientierung) – Religionen (Vorurteile gegen die drei großen Weltreligionen: Judentum, Christentum und Islam) und  Diskriminierung. Rotierend konnten die Klassen in Kleingruppen die Stationen für jeweils 15 Minuten besuchen.

Besonders spannend war für viele Teilnehmenden die Station „Herkunft“, bei der die vielen Herkunftsländer der Wirtschaftsschüler vorgestellt wurden, begleitet von speziellen Fragen zu Sehenswürdigkeiten und kulturellen Besonderheiten. Bei der Station „Religion“ lagen verschiedene religiöse Gegenstände zum Anfassen bereit – vom Gebetsteppich über den Rosenkranz bis zur Kippa – und bildeten die Grundlage für eine lebhafte Diskussion über Vorurteile gegenüber Judentum, Christentum und Islam. Die Station „Diskriminierung“ regte mit durchdachten Fragen die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über Alltagsdiskriminierung an. Beim „Diversity“-Angebot sorgte ein farbenfrohes Kartenlege-Spiel, ein kurzer geschichtlicher Überblick und selbstgestaltete Flyer mit Anlauf- und Beratungsstellen für wertvolle Informationen und Inspiration.

Neu und besonders bereichernd war die Teilnahme des Werteteams vom SFZ Viechtach: Frau Bernhard und Frau Gräfe besuchten mit ihren Schülerinnen und Schüler alle Stationen und brachten ihre Perspektiven ein. Für die Schülerinnen und Schüler sowie die Referentinnen und Referenten war dies eine wertvolle Erweiterung des Projekttages.

Mit dem „Tag gegen Vorurteile“ setzte die Wirtschaftsschule Deggendorf ein eindrucksvolles Zeichen für gelebte Vielfalt und zeigte, wie junge Menschen mit Eigeninitiative, Kreativität und gesellschaftlichem Engagement etwas bewegen können. Die Wirtschaftsschule Deggendorf ist bunt – und genau das wurde an diesem Tag erlebbar. Wir danken allen Beteiligten für ihr großes Engagement und freuen uns auf die weiteren Schritte hin zu einer offenen, toleranten Schulkultur.

Von: Tuba Ertuğrul und Michael Gleißner