Redaktionsleiter Stefan Gabriel mit den Schülerinnen und Schülern der Staatlichen Wirtschaftsschule Deggendorf

Wirtschaftsschüler studieren vier Wochen die Deggendorfer Zeitung im Deutschunterricht

Im Schuljahr 2015/2016 nahmen die Klassen 11 A1 und 11 A2 im Rahmen des Deutschunterrichtes am Zeitungsprojekt der Passauer Neuen Presse teil. 30 Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen erhielten vier Wochen lang kostenlos täglich die „Deggendorfer Landkreis Zeitung“ ausgehändigt und konnten diese eifrig studieren.

In gemeinsamer Unterrichtsarbeit wurde mit Hilfe der zwei Deutschlehrer, Studiendirektor Gerhard Grimm und Studiendirektor Peter Werner, kompetenzorientiert die Tageszeitung Schritt für Schritt untersucht, um so vertiefte Erkenntnisse über den Aufbau und die Struktur der Tageszeitung zu gewinnen. Im Anschluss wurden die Schüler aufgefordert, den jeweiligen Seitenaufbau der Tageszeitung nach Rubriken zu sondieren und mit den letzten Ausgaben zu vergleichen.  

Im Weiteren wurden die Schüler aufgefordert, verschiedene Textsorten wie Nachricht, Reportage, Kommentar, Leserbrief, Interview, Werbetext, Rezension aus der Zeitung herauszufiltern. Speziell die Reportage „Das neue deutsche Baby-Glück“ von Christoph Arens und Benno Müchler vom 17. Dezember 2015 wurde vonseiten der Schüler nach den Vorgaben einer Textaufgabe bearbeitet: Überblicksinformation, strukturierte Textzusammenfassung, Textbeschreibung und Stellungnahme.

Höhepunkt des Projekts war der Besuch des Leiters der Lokalredaktion Stefan Gabriel an der Wirtschaftsschule. Hier wurde noch einmal der Aufbau einer Tageszeitung gezielt besprochen und Fragen vonseiten der Schülerschaft durch den Redakteur Stefan Gabriel geklärt. U. a. wurden folgende Fragen gestellt: wie „… wer legt die Schwerpunktthemen für die Titelseite fest, welche schulischen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um Redakteur bei der Zeitung werden zu können, bis wann müssen die Lokalredaktionen ihre Beiträge an das Druckzentrum weiterleiten“.

Ziel von Tageszeitungen im Unterricht ist es, Jugendlichen Zeitungen möglichst frühzeitig als wertvolle und nützliche Informationsquelle erfahrbar zu machen und sie in den kompetenten Umgang mit diesem wichtigen Printmedium einzuüben. Angestrebt wird somit die Erlangung von Lese- und Medienkompetenz. Lesekompetenz ist weiterhin die entscheidende Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts – und das schon allein aus dem Grund: Lesekompetenz und Medienkompetenz stehen in einem engen Zusammenhang. Lesekompetenz ist eine unabdingbare Voraussetzung für die sinnvolle Nutzung der neuen Medien. Zeitungen haben ihre Aktualität auch im 21. Jahrhundert – trotz „facebook, whatsapp und twitter“ –  nicht verloren. Arbeiten mit Zeitungen im Unterricht ist eine moderne und zeitgemäße Form des Unterrichtens.

Letztlich haben die Schüler in den beiden 11. Klassen Gefallen daran gefunden, über einen längeren Zeitraum die Deggendorfer Zeitung als Informationsbeschaffungsmedium heranzuziehen.

Insgesamt zeigten die Projekterfahrungen, wie sehr der Einsatz von Zeitungen im Unterricht Schüler und Lehrer bereichert.

Von Gerhard Grimm, Studiendirektor
Fachbetreuer Deutsch an der WS und Kfm. BS Deggendorf